Am Projekt afformativ Beteiligte:
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Tereza Engleder:
* 1964 in Sao Paulo / Brasilien.
Nach einem Studium an der Universität arbeitete sie als Sportpädagogin. Sie unterrichtete Schwimmen und Tanz, vor allem für Kinder, und zwar in Favelas, bei Vereinen, in Hotels und im Rahmen von Feriencamps für Kinder. Mittels einer eigenen Firma war sie als Animateurin für Erwachsene und Kinder in Holels tätig.
1995 kam sie als Au-pair-Mädchen nach Österreich, sie blieb etwa ein Jahr in Zell am See und war anschließend in Wien. In dieser Zeit war sie Babysitter, Putzfrau, Kellnerin, besuchte einen Deutsch-Kurs und einen FremdenführerInnen-Kurs und war in Projekte an der Universität Wien involviert.
1999 kam sie nach Linz, heiratete, gab Samba-Unterricht und begann eine PflegerInnen-Ausbildung, die sie wegen Schwangerschaft abbrechen musste. Sie besuchte Kurse bei maiz und war am Equal Projekt Ras Migras bei maiz beteiligt. Sie beschäftigt sich mit Malerei.
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Sabina Holzer :
*1966, in Wien / Österreich.
Schauspielprüfung in Wien 1988, danach Studium des zeitgenössischen Tanzes an der Hoogeschool voor de Kunsten Amsterdam / school voor new dance developement.
Seit 1999 ist ihre Basis wieder Wien.
Sie arbeitete in den letzten Jahren in kollaborativen Settings in D, IND, F, S, P, ISR, B, A. Sie ist Mitwirkende in Projekten von u.a.: P.Gehmacher (A), F.Chyle(D), V.Mantero(P). Sie entwickelte eigene Arbeiten, mit denen sie auf unterschiedlichen Festivals und Theatern im In- und Ausland vertreten ist. Organisation von und Beteiligung an interdisziplinaren Research, Site Specific und Performance Projekten u.a. mit Tanzquartier Wien, Im_flieger/ WUK,(A) Vooruit Ghent(B), Bratislawa in Movement, COAC Produktion, Bilderwerfer, University for Communication and New Media, Malmö/Hotel Proforma (S).
Unterrichtstätigkeit und Coachings.
Teilnehmerin an Labor für Performance und postdramatisches Agieren 2, 2.2, 3.1 sowie 4.
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Marty Huber :
*1973 in Ried im Innkreis / Österreich.
Sie arbeitet als Performancetheoretikerin, Theaterwissenschaftlerin, Telefonistin und freie Dramaturgin.
Sie lebt in Wien und studierte dort Theaterwissenschaft und Performance-Theorie in New York und Los Angeles.
Mitarbeiterin des Rosa Lila Tip, der Beratungs- und Informationsstelle für Lesben und Schwule, Gründungsmitglied der Forumtheatergruppe "seitenweXel", ehemalige Mitarbeiterin von maiz (Linz) in Verbindung mit dem Spracherwerbs- und Kulturprogramm. Queer Activist und interessiert an Zusammenhängen von Performance und Politik.
Sie arbeitet als Dramaturgin, Kritikerin und Textproduzentin in Kollaborationen mit Sabina Holzer, Sabine Sonnenschein, Barbara Kraus, Jeroen Peters, Fabian Chyle u.a.
Sie schreibt an ihrer Dissertation, "Gender-Politik-Performance. Ein Ost-West-Vergleich von Ideologie und Performance."
Teilnehmerin an Labor für Performance und postdramatisches Agieren 2, 2.2 sowie 4.
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Xuefei Lin-Kogler:
*1972 in Anshan in der Provinz Liaoning in Nord China / China.
Als sie zehn Jahre alt war, zog ihre Familie nach Shanghai. Dort absolvierte sie die Kunstfachschule für Pädagogik und arbeitete danach in einer Grundschule für drei Jahre als Kunst-Lehrerin.
1995 arbeitete sie als Grafikdesignerin in einem Werbebüro.
1996 besuchte sie das Institut für Werbedesign in Shanghai.
1997 besuchte sie einen Deutsch-Intensivkurs an der Tongji-Universität in Shanghai.
1998 war sie Sekretärin bei der Voest Alpine (Industrieanlagenbau) in China.
Im März 2000 kam sie nach Österreich, heiratete und war anfangs Hausfrau. Im selben Jahr besuchte sie einen Deutschkurs an der Volkshochschule und weitere Deutschkurse bei maiz und an der Universität Linz. Sie begann ihre erste Arbeit als Glasgestalterin bei der Firma "Linzer Glasgestaltung". Seit zweieinhalb Jahren ist sie nun in der Babypause; in dieser Zeit machte sie den Computer-Führerschein am WIFI und derzeit besucht sie einen Studienberechtigungslehrgang an der Universität Linz.
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Stefan Nowotny :
*1968 in Salzburg / Österreich.
Lebt seit 1987 in Wien, 2001-2003 in Brüssel, seit 2003 wieder in Wien. Er studierte Philosophie an der Universität Wien, arbeitete 2001-2003 am Centre de philosophie du droit an der Université de Louvain (Louvain-la-Neuve) in Belgien und ist seit 2004 Lehrbeauftragter an der Universität Lüneburg. Seit Mitte der 1990er Jahre freiberufliche Tätigkeit u. a. als Autor, Vortragender, Korrekturleser, Kunstvermittler, Kulturarbeiter und Buchherausgeber (gem. mit Rolf Kühn bzw. Michael Staudigl); außerdem mehrfach (Mit-)Arbeit im Rahmen von Kunst-/Theorieprojekten (gem. mit Agnes Heginger, Friedemann Derschmidt, theatercombinat u. a.). Seit 2002 Vorstandsmitglied des European Institute für Progressive Cultural Policies. Einen wichtigen Teil seiner Tätigkeiten bilden seit 1999 diverse Aktivitäten in antirassistischen, migrantischen bzw. Sans-Papiers-Kontexten in Wien und Brüssel, die er mit seinen anderen Arbeitsfeldern zu verknüpfen versucht.
Arbeitsschwerpunkte: Politische Philosophie, Theorie der Moderne, historisch-kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Kultur, feldüberschreitende Arbeit in und an den Schnittzonen von Theorie, Kunst, Politik und sozialen Praxen.

Teilnehmer an Labor für Performance und postdramatisches Agieren 3.2. sowie 4.
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Florina Platzer:
*1969, in Salcia / Rumänien.
Nach der Revolution in Rumänien studierte sie Jus und schloss das Studium in Bucharest ab, wo sie auch als Juristin und Rechtanwältin arbeitete. Eigentlich wollte sie Theater studieren, doch das war innerhalb des kommunistischen Systems nicht so einfach, denn das Studium war nur möglich, wenn bereits während der Schulzeit ein Preis, eine Art Diplom erworben worden war. Solch ein Diplom konnte frau/man nur erhalten, indem frau/man dem kommunistischen System und Ceausescu gegenüber Affirmatives bei einem Schulfest darbot und dafür einen Preis erhielt; es gab Wettbewerbe für solche performative Darbietungen auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene.
Sie beschäftigte sich auch mit Literatur und publizierte einige Gedichte. Sie wohnte neun Jahre in Bucarest, bevor sie nach Österreich kam. Da ihr Studium in Österreich nicht anerkannt wird, studiert sie nun wieder, und zwar seit 2 Semestern an der Universität Linz. Hauptsächlich ist sie aber im Rahmen von maiz aktiv: 2003 nahm sie an der Workshopsreihe "Antirassistische Strategien am Arbeitsmarkt" teil; es handelt sich um ein Equal Projekt. Danach hatte sie am Projekt "Gleiche Privilegien fur alle" teil, bei dem eine Schaufenstergalerie und eine Art Zeitung entstanden. Im Rahmen des Austrian Social Forum verkörperte sie bei einer maiz-Aktion einen Bräutigam und sprach einige Worte auf einer Bühne.
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Sabine Sonnenschein:
*1970 in Klosterneuburg / Österreich.
Studium der Theaterwissenschaft neben Philosophie und Kunstgeschichte in Wien, nicht abgeschlossen.
Tanz- und Performanceausbildung in Wien und NYC (Release Techniques, Klassisches Ballett, Contact Improvisation, Developmental Movement, Stimmarbeit,...).
Eigene Arbeiten als Choreographin und Performerin seit 1992; Performances u.a. in Wien ("Im Puls Tanz", "Tanzsprache", "imagetanz",...), München, London, NYC, Stuttgart, Prag, Pula, Berlin, St.Petersburg.
Sie hat seit 1996 an der basisdemokratisch organisierten "tanztheaterperformance WUK", die in Selbstverwaltung über drei Proberäume und einen Büroraum im WUK verfügt, teil.
Als Initiatorin des Labors für Performance and postdramatisches Agieren (2000-2003), das u.a. sowie insbesondere gemeinsam mit Marty Huber (Performancetheoretikerin), Sabina Holzer (Performerin), Stefan Nowotny (Philosoph) und Gerald Raunig (Philosoph) weiterentwickelt werden konnte, hinterfragt sie Rezeptionskonventionen und Produktionsmechanismen.

Teilnehmerin an Labor für Performance und postdramatisches Agieren 1, 2, 2.2, 3.1, 3.2 sowie 4.
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Cristiane Tasinato:
* 1971 in Maua, Sao Paulo / Brasilien.
Sie studierte Sozialwissenschaften in Brasilien und schloss ein Post-Graduate-Studium in Umwelt- und Wasserberatung ab. Sie lebte siebenundzwanzig Jahre in Brasilien, zog dann nach Italien, wo sie anderthalb Jahre blieb, war in der Folge anderthalb Jahre in Großbritannien und ist nun seit drei Jahren in Österreich.
Sie war in Brasilien im Rahmen des Projektes "Regeneration Scheme" tätig, bei dem es darum ging, Communities bei der Selbstermächtigung, dem Zu-AutorInnen-eines-Erneuerungsprozesses-Werden zu unterstützen, um den durch improvisierte Unterkünfte und Infrastruktur entstehenden Zerfall zu minimieren.
Sie arbeitete auch als "play worker" mit Kindern, als Lehrerin, Büroassistentin und "community development worker"; sie managte ein kleines Team, das in den Favelas arbeitete, um die Wasserversorgung und die öffentliche Gesundheit zu verbessern, die Community wurde hierbei in Ausbildungsprogramme und infrastrukturelle Verbesserungen einbezogen.
In Turin in Italien war sie Webdesign-Assistentin und half einem Team von Webdesignern bei der Produktion von Webpages; sie tat dies im Rahmen einer Anstellung, die 120 Stunden im Monat umfasste. In Watford, UK, war sie Handelsassistentin im BHS Department Store Restaurant.
In der Folge war sie auch an der Rezeption in einem Community Center tätig, dies stellte für sie einen freiwilligen Teilzeitjob dar.
In Österreich gibt sie nun Privatunterricht in Portugiesisch und hat ein Studium in Kunst und Philosophie begonnen, das sie mit Promotion abschließen möchte.
 
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  afformativ findet als Kooperation mit maiz statt:
 
  maiz - Autonomes Integrationszentrum von und für Migrantinnen :
maiz ist ein partei- und regierungsunabhängiger Verein, der seit 1994 im Raum Linz und OÖ aktiv ist und sich hauptsächlich mit der Problematik der Frauenarbeitsmigration und der Situation von Sexarbeiterinnen in Österreich befasst. maiz ist ein Verein von und für Migrantinnen aus verschiedenen Kontinenten. Die Beteiligten sind Protagonistinnen und Betroffene zugleich.
maiz will die Präsenz von Migrantinnen und ihre Probleme sichtbar machen und rassistische Machtstrukturen und Verhaltensweisen in der Gesellschaft aufzeigen und anklagen.
maiz ist in folgenden Arbeitsbereichen tätig: soziale, rechtliche und arbeitsmarktpolitische Beratung und Betreuung, Gesundheitsprävention für Sexarbeiterinnen, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Kulturarbeit, Arbeit mit Angehörigen der zweiten Generation (Kinder und Jugendliche).
In den vergangenen Jahren konnte maiz in OÖ zu einem Referenzpunkt für Migrantinnen und insbesondere Sexarbeiterinnen werden, die von vielfältigen Formen der Gewalt betroffen sind. Seit Februar 1998 verfügt maiz über ein eigenes Lokal, das den Migrantinnen als Anlaufstelle und Treffpunkt dient, und in welchem die Tätigkeiten koordiniert werden.
Wir bieten in maiz einen Raum an, wo sich Frauen treffen, austauschen und weiterbilden können, um ihnen für ihre Entwicklung und ihren Selbstbewusstseinsprozess Instrumente in die Hand zu geben, damit sie aus der Opferrolle herauskommen und eine aktive und protagonistische Rolle in der Gesellschaft einnehmen können.
Wir treten in der Öffentlichkeit gegen Rassismus, Frauenhandel und Gewalt gegen Migrantinnen und Sexarbeiterinnen ein, für eine Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitssituation, für eine gleichberechtigte Teilnahme von Migrantinnen am gesellschaftlichen Leben.
Ein weiteres Ziel der Öffentlichkeitsarbeit von maiz ist es, die Orte politischer und kultureller Präsenz der Migrantinnen in Österreich zu erweitern. Im Hintergrund steht die Überzeugung, dass es möglich und notwendig ist, kulturelle Aktivitäten von MigrantInnen nicht auf Folklore zu reduzieren.
Siehe http://www.maiz.at
 
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  Die Initiierung von afformativ fußt auf dem Projekt Labor für Performance und postdramatisches Agieren 4:
   
  Labor 4 bildete den Abschluss einer dreijährigen Labor-Serie, in der die Berührung zwischen Körper und Text, die Verbindung von Kunstpraxis und Theorie(produktion) und der Konnex zwischen Kunstschaffen und Wissenschaft intendiert waren.
In Labor 4 wurde anhand von Versuchsanordnungen (wie Walks, One-to-one-Termine, Aktionen im öffentlichen Raum, im Performance-Studio, in Institutionen und Lokalen) daran gearbeitet, postdramatisches Agieren, das sich durch fließende Übergänge zwischen performativer Aktion, Partizipation und Rezeption auszeichnet, näher zu fassen. Ausgehend von der Hinterfragung von Rezeptionskonventionen bei performativen Kunstformen, wurde Labor 4 ein transversales Projekt, in dem die Form des Austausches der TeilnehmerInnen im Kollektiv etwas entstehen ließ, das in sich über die Felder (das Feld der Performance, das der Philosophie, das der Performancetheorie und das des politischen Aktivismus bzw. der Politik) hinausging und das Potential hat, in den Feldern etwas zu verschieben bzw. möglicherweise die Felder zu transformieren.
An Labor 4, einer Praxis des Austausches, nahmen Marty Huber, Sabina Holzer, Stefan Nowotny und Sabine Sonnenschein teil.