|  | "Das Handeln ist die 
      einzige Tätigkeit der Vita activa, die sich ohne die Vermittlung von 
      Materie, Material und Dingen direkt zwischen Menschen abspielt."1 
      (..) "Dies räumliche Zwischen 
      ist der Erscheinungsraum im weitesten Sinne, der Raum, der dadurch entsteht, 
      daß Menschen voreinander erscheinen, und in dem sie nicht nur vorhanden 
      sind wie andere belebten oder leblosen Dinge, sondern ausdrücklich 
      in Erscheinung treten."2
 (Hannah Arendt)
 An diesen beiden Tagen, die den Abschluss 
        einer zweiwöchigen Laborphase bilden, werden performative Praxen 
        in Auseinandersetzung mit Texten von Hannah Arendt , Maurice Merleau-Ponty, 
        Daria Penta u.a. öffentlich. Hannah Arendts Einfordern von Öffentlichkeit, 
        ihr Hervorheben des Erscheinungsraumes, der zwischen Menschen entsteht, 
        indem sie handeln und sprechen, sowie ihr metaphorisches Verwenden der 
        Begriffe Theater, AkteurIn, ZuschauerIn sind für (Tanz)performance 
        von Interesse.In "Das Denken" faßt Arendt die Welt als eine erscheinende 
        und bezieht sich auch direkt auf den Phänomenologen Maurice Merleau-Ponty, 
        dessen Text "Die Verflechtung - der Chiasmus" und der darin 
        enthaltene Begriff Fleisch ebenso im Zentrum des Labors stehen werden.
 Das Spezifikum der SerieLabor für Performance und postdramatisches 
        Agieren ist ein Austauschpraxis, 
        eine Kooperation von PerformerInnen, MusikerInnen/SoundgestalterInnen, 
        bildenden KünstlerInnen, Kunst- und KulturtheoretikerInnen, PhilosophInnen 
        und TheaterwissenschaftIerInnen, in der die TeilnehmerInnen von einander 
        Impulse erhalten und neue Ansätze erproben. Eine direkte Verbindung 
        von Kunstpraxis und Theorieproduktion ist intendiert. Austausch und Research 
        stehen im Vordergrund. Es wird keine Produktion erarbeitet, sondern Skizzenhaftes, 
        Prozeßhaftes, an dem die BesucherInnen in unterschiedlicher Form 
        partizipieren können, wird zu bestimmten Terminen öffentlich 
        gemacht, und zwar unter der Prämisse des "pay as you wish" 
        Eintritts.
 |  | 
   
    |  | Labor für Performance 
      und postdramatisches Agieren 3.1 TeilnehmerInnen:
 Boris Hauf:*1974 London / UK
 Soundgestalter, Musiker.
 studierte Cello und Klavier in London und am Konservatorium für Musik 
        und darstellende Kunst in Wien, Saxophon am Brucknerkonservatorium in 
        Linz und Flöte mit Katrina Emtage and Marc Grauwels. Studien bei 
        SAMT (studio for advanced music & media technology), Linz. Darüberhinaus 
        Auseinandersetzung mit Komposition, Instrumentierung und Kontrapunkt sowie 
        Studium der Philosophie und Musikwissenschaft an der Universität 
        Wien.
 Konzerte/Tourneen/Festivals in Europa, Nordafrika, Lateinamerika und den 
        USA.
 Kompositionsaufträge für internationale Festivals, Konzertveranstalter, 
        Solisten, Ensembles, Radio, TV, Film u. Theater, im In- und Ausland.
 8 CD-Veröffentlichungen u.a. auf Durian, Mego und Extraplatte.
 Auswahl: efzeg/ grain (durian 012), 2000 /// efzeg: (EX 361-2);1998 /// 
        the eschelberg takes (strynx records at-n 1401-1);1998 /// fuckhead: video 
        arena (PA 12); 1995 // /fuckhead: The Male Comedy (mego 025); 1998 /// 
        Das Eigene, GrabenFestTage 1998: Novotny/Kurzmann/Lehn/Mütter/Hauf- 
        Josef & Josef. Unsere Automaten (Josef Novotny) (EX-374-2); 1998
 Internationale Preise.
 Gründer von efzeg (http://efzeg.klingt.org), Gründungsmitglied 
        von pull my daisy, Mitglied von ensemble 68 und nouvelle cuisine. Konzerte 
        und Aufnahmen mit fuckhead. Zahlreiche Kooperationen.
 Sabina Holzer:*1966, Wien / A
 Performerin.
 Arbeitet in den letzten Jahren hauptsächlich in kollaborativen Settings, 
        in denen sie eigene Arbeiten entwickelt und in Projekten mitarbeitet, 
        die von anderen internationalen KünsterlInnen initiert werden. Zwischen 
        1999 und 2004 hat Marty Huber auf verschiedene Arten mit mir zusammengearbeitet, 
        einerseits als Dramaturgin und andererseits als Performerin Weitere Arbeitsverbindungen, 
        die sich über längere Zeiträume erstrecken, sind enstanden 
        mit: Sabine Sonnenschein (Initiatorin der Laborserie "Labor für 
        Performance und postdramatisches Agieren" seit 2001); Jeroen Peeters 
        (Mitgestalter eines Salon über das Zusammenspiel von Bewegung und 
        Sprache 2003/2004 Wien/Brüssel); Fabian Chyle (COAC Prod.) (D); Vera 
        Mantero (P) 2001/2002 in unterschiedlichen Projekten in Berlin, Brest 
        und Lisabon, Toxic Dreams( A) und davor Bilderwerfer (A) (im Zuge dessen 
        Zusammenarbeit mit der dänischen Performance Gruppe Hotel ProForma).
 Die von Sabina Holzer entwickelten Arbeiten (vorwiegend Solos und Duette) 
        hat sie bis dato meist auf unterschiedlichen Festivals gezeigt: roomdances 
        (I); Image (dietheater Wien, A),; moving mime (NL); mimos (FR); Pandora 
        (A). Sie verbindet in ihrer Arbeiten ihren Hintergrund von "physical 
        theatre" und ihr Studium von zeitgenössischem Tanz an der Hoogeschool 
        voor de Kunsten Amsterdam / school voor new dance developement. Ihr Interesse 
        gilt körperlichen Repräsentationen und Ausdrucksweisen in unterschiedlichen 
        performativen Kontexten.
 In der Vielfalt der Auseinandersetzungen ihrer künstlerischen Arbeit, 
        sucht Sabina Holzer eine Praxis, die sie immer wieder mit unterschiedlichen 
        Menschen und deren Erfahrungen konfrontiert, wodurch sie herausgefordert 
        wird, Wahrgenommenes als Performerin zu kommunizieren und in unterschiedliche 
        gesellschaftliche Zusammenhänge zu stellen.
 .
 Heike Oehlschlägel:*1966, Frankfurt / D
 Theaterwissenschaftlerin, freie Dramaturgin,
 studierte Biologie, Umweltberatung, Theaterwissenschaft, Germanistik und 
        Psychoanalyse. Körperschule durch asiatische Kampfkunst, vor allem 
        Shotokan-Karate. Theater-Workshops, praktische Projekte und Produktionen 
        u.a. mit Christof Nel, Josef Szeiler, Saburo Teshigawara, Theodoros Terzopoulos, 
        Manfred Wenninger. Je nach Arbeitssetting Mitglied bzw. leitende Dramaturgin 
        der freien Theatergruppe K.Kommando in Frankfurt.
 Arbeitet zur Zeit im Rahmen des Graduiertenkollegs "Zeiterfahrung 
        und ästhetische Wahrnehmung" an ihrer Dissertation "Präsenz 
        und Kommunikation - Zur Konstituierung von Gegenwart auf dem Theater Einar 
        Schleefs".
 Michaela Pöschl:*1970, Neunkirchen / A
 Kunsttheoretikerin, bildende Künstlerin.
 Lebt in Wien. 1990-1999 Universität Wien, Studium der Kunstgeschichte, 
        Spezialgebiete: Body Art, Avantgarde-Film. 1995-96 University of California 
        Los Angeles, Exchange Student, Arbeit mit Paul McCarthy, Amelia Jones 
        und Peter Sellars. Seit Okt 2000 Studium von Film/Video bei Birgit Hein 
        an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Seit Okt 
        2001 Studium bei Renee Green an der Akademie für Bildende Künste 
        Wien.
 Publikationen: "Der Körper muss hart sein / I tense the muscles 
        in my stomach till I puke", in: Swamp Journal, Hg. Helmut Ploebst, 
        Zusammenarbeit
 mit Meg Stuart/Damaged Goods, Wiener Festwochen und tanz2000.at, Wien 
        2000.
 "Kurt Kren. Die Aktions-Filme. Schnitt und Perversion", Tectum 
        Verlag, Marburg, Herbst 2000. "Lets make it Halloween. Get out your 
        knife, carve me
 like a pumpkin and then lets fuck. Thoughts on the flesh of Kurt Kren, 
        Paul McCarthy and Ron Athey, in: Kurt Kren, Ausstellungskatalog, Galerie 
        Julius
 Hummel, Wien 1998.
 Performances in u.a. der Richard Heller Gallery und der CalState Fine 
        Arts Gallery (1996), in dietheater Konzerthaus (1997) und dietheater Künstlerhaus
 (2000).
 Videos: u.a. "Der Schlaf der Vernunft" (1999), "Ich bin 
        der letzte Dreck" (2000), Ausstellung/Exhibition (2001).
  Sabine Sonnenschein:*1970, Klosterneuburg / A
 Choreographin, Performerin
 Studium der Theaterwissenschaft neben Philosophie und Kunstgeschichte 
        in Wien, nicht abgeschlossen; Regieassistenz bei Theater und Film.
 Tanz- und Performanceausbildung: Contemporary Dance, Klassisches Ballett, 
        Contact Improvisation, Release Techniques, Developmental Movement, Physical 
        Theatre sowie Stimmarbeit (u.a. bei David Steele, Zvi Gotheiner, Andrew 
        Harwood, Donna Uchizono, Jeremy Nelson, Shelley Senter, Gill Clarke, Wendell 
        Beavers, Lloyd Newson, Meg Stuart, Meredith Monk).
 Studienaufenthalt in NYC 1994/95, gefördert vom Bundesministerium 
        für Wissenschaft, Forschung und Kunst / Österreich.
 1995 Teilnahme am European Choreographic Forum 4 in Dartington/GB, organisiert 
        vom Butterfly Effect Network. Mitglied dieses Networks.
 1996 Teilnahme am Choreodrome/The Place Theatre in London gem. mit Annis 
        Joslin/GB.
 1999 Preis »The Wind« - for innovative and experimental features 
        given to the body - anläßlich des »5th PUF Pula International 
        Theatre Festival«, Pula/Kroatien für die Produktion »EXEO«.
 Eigene Arbeiten seit 1992; Performances u.a. bei internationalen Festivals, 
        wie »Im Puls Tanz« (Wien), »imagetanz« (dietheater 
        Künstlerhaus, Wien), »neuer tanz« (WUK, Wien), «Tanzsprache« 
        (WUK, Wien), »kostprobe« (Tanztendenz, München), »Sprachen 
        des Körpers« (Stuttgart), »4+4 Days in Motion« 
        (Prag), »5th PUF International Theatre Festival« (Pula; Croatia), 
        »Solo Dance 2001« (St.Petersburg); außerdem in der »Knitting 
        Factory« (NYC) sowie im "Alten Stadthaus" (Berlin; im 
        Rahmen einer Kooperation).
 Initiatorin des Labors für Performance and postdramatisches Agieren.
 |  |